3 Wünsche für ein agileres Arbeiten im Jahr 2022
Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns, mit Corona bla bla bla. Hast du es auch satt, andauernd von Corona zu hören? Dauernd dieser Hinweis, dass wir etwas eingeschränkt sind und es halt nicht normal ist? Eine selbstoffenbarte Wahrheit tritt ein – alles wirkt etwas mühseliger, die Nerven dürfen auch mal etwas kürzer liegen und so weiter. Aber weisst du was? Bei unseren Kunden sehen wir, dass unsere Homeoffice-Welt nicht abnormal ist. Im Gegenteil! Vor der Corona Pandemie war ich 4 Tage im Büro und 1 Tag zuhause. Während (und auch nach) Corona ist es umgekehrt, wenn nicht gerade Homeoffice-Pflicht gilt. Vier Tage zuhause, einen Tag im Office. Und das ist kein Einzelfall.
Genau wegen dem Homeoffice und den neuen Gegebenheiten wünsche ich mir im Jahr 2022, dass wir uns nicht auf Corona konzentrieren, sondern folgende Dinge wieder vermehrt ins Auge fassen.
Weniger «Waste» durch kontinuierliche Kundennähe!
Mehr strukturierte Gespräche, mehr erste Resultate teilen, mehr Reaktionen auswerten und vor allem mehr kleinere Schritte. Das erste Prinzip im agilen Manifest handelt nicht umsonst über die Kundennähe.
In diversen Projekten und Vorhaben sehe ich, wie Produkte geschneidert werden und am Ende fraglich ist, warum es so schief gehen konnte. Genau darum. Es ist verführerisch, ein Resultat dem Kunden möglichst lange vorzuenthalten, um ihn nicht belästigen zu wollen, oder aber, ein schlechtes Feedback möglichst lange hinauszuzögern. Die Illusion, ein komplett fertiges Produkt jemandem zu zeigen und dann ein eher zufriedeneres Gesicht zu sehen, ist real. Kunden verstehen Inkremente besser als man es sich vorstellen kann, speziell, wenn die Kunden darauf vorbereitet sind.
Mehr Mut zu einer eiskalten Priorisierung!
«Weniger ist mehr!» ist ein altes Sprichwort. In der Praxis ist es aber oft schwierig. Es gibt so viele Ansprechgruppen, welche gerne ein Wort mitsprechen möchten, wann etwas geliefert wird.
Hier wünsche ich mir mehr Mut, einige Ansprechpartner klar über die Prioritäten zu informieren und sie in die Entscheidung für eine Anpassung der Priorisierung mit einzubeziehen. Hast du schon einmal zwei Ansprechpartner zusammengenommen und untereinander ausdiskutieren lassen, welches Anliegen wichtiger ist? Das funktioniert prima bei internen Stakeholdern.
Am Ende wusste auch Eisenhower, dass Priorisierung der Grundstein für die tägliche Arbeit ist. Sei auch du ebenso klug.
Mehr Bewegung durch «ich bin dann mal kurz weg»!
Im Homeoffice ist mir etwas aufgefallen: Das tägliche Pendeln fehlt mir nicht. Der Zeitdruck, pünktlich beim Zug anzukommen und dann einen Sitzplatz zu ergattern, scheint wie verblasst in meinen Hirnwindungen zu liegen. Was mir aber fehlt ist die Bewegung. Ich habe meine guten Gedanken beim Gehen. Gerade bei neuen Projekten, Problemen oder anderen Herausforderungen stehe ich auf und laufe los. Es hat sich sogar eingebürgert, dass ich mir Blocker in den Kalender setze und dann einfach mal 15 Minuten herumlaufe. Netter Nebeneffekt: Inzwischen kenne ich auch meine Nachbarn, speziell die mit Kindern oder Hunden. Ein zweiter netter Nebeneffekt: Es hilft automatisch mit der Maximierung der Arbeiten, die man eben nicht machen sollte (Agiles Prinzip #10), indem man die Arbeiten nicht so aneinanderreiht, dass man selbst nicht versteht, ob sie wirklich notwendig sind.
Ich wünsche mir im kommenden Jahr mehr Mut, sich der jetzigen Situation anzunehmen. Egal was man denkt dazu zu wissen, verändert es nicht die Tatsache, dass es nie mehr eine vor-Corona Situation geben wird. Agile Arbeitsformen sind dazu gemacht, sich den verändernden Situationen anzupassen. Lasst sie uns nutzen, damit das Leben mehr Spass macht als vor Corona.
Einen guten Start ins 2022!